08. Januar 2020
Lusaka, Sambia
Lusaka, Sambia
Kurioser Start in Sambia
Schon am Grenzübergang nach Sambia waren ziemlich erstaunt, dass die Zöllner keine einzige Frage stellen über den Aufenthalt und keine Formulare ausgefüllt werden müssen. Pass aufschlagen – Stempel reinhauen – fertig. Dafür war der Beauftragte des Gesundheitsministeriums amüsant, denn nebst der Kontrolle unseres Gelbfieber-Impfpasses verteilte er mit grosser Freude Kondome an alle Einreisenden.
Abgeholt wurden wir von einem Priester, der uns für eine Nacht bei ihm im Pfarrhaus schlafen liess. Die Pfarrei lag rund 25km ausserhalb von der Stadt Chipata und war nur über eine Schotterpiste erreichbar. Unterwegs machten wir an jeder Kirche und sogar einem Kloster halt, um uns zu zeigen. Nach einem guten Nachtessen servierten die beiden Priester uns noch lokale Spezialitäten – frittierte Termiten und Raupen. Gut gewürzt schmeckt dies ein wenig wie gebratener Speck, nur knuspriger. Beim Nachtessen wurden wir gleich für den Gottesdienst am nächsten Morgen eingeladen. Um an diesem Tag noch den South Luangwa Nationalpark zu erreichen, entschieden wir uns für die Messe um 6.30 Uhr in der Kapelle. Am nächsten Morgen standen genau zwei Stühle vor einem kleinen Altar bereit. David las eine Bibelstelle mit Löwen und Zebras vor und noch vor dem Frühstück gab es Messwein für uns. So hatten wir eine Privat-Messe.
Von der kleinen Pfarrei irgendwo im nirgendwo im Busch von Sambia sassen wir wieder einmal zu zehnt in einem Fünfplätzer (zwei auf dem Fahrersitz, zwei auf dem Beifahrersitz, vier auf der Rückbank und zwei im Kofferraum). Nach zwei Stunden kuschliger Fahrt erreichten wir den South Luangwa Nationalpark, dem Park mit der grössten Dichte an Leoparden. Sollten Sie in diesem Park kein Leopard zu Gesicht bekommen, besuchen Sie besser den nächsten Optiker (Slogan der nationalen Parkverwaltung von Sambia). Im Camp trafen wir auf unsere Freunde, die uns von ihren überwältigenden Game-Drives erzählten. David war nach der ersten Ausfahrt im Park ziemlich deprimiert und fragte sich, ob er nicht doch besser den Optiker aufsuchen sollte. Neuer Tag – Neues Glück, und so kamen wir an diesem Tag in den Genuss von prächtigen und stolzen Leoparden. Einer durchstreifte eine Lichtung und auf einem grossen Baum erblickten wir eine Leopardenmutter mit zwei Jungen und einer erlegten Gazelle, die über einer Astgabel hängt. Die kleinen Leoparden sahen wie Kätzchen aus, die den Baum als Spielplatz benutzten.
Vom South Luangwa Nationalpark brachten uns zwei lange Busfahrten via Lusaka nach Chirundu. Hier kamen wir wieder mit unseren Freunden Valentin, Joel und Christian aus der Schweiz zusammen, um gemeinsam eine mehrtägige Kanufahrt auf dem Sambesi zu unternehmen. Vor dem Start erläuterte uns der erfahrene Guide gewisse Verhaltensregeln auf Fluss:
Nach einer erholsamen Nacht mit einigen grasenden Nilpferden ums Zelt erwachten wir mit Geräuschen, die sich knackend anhörten. Keine 20 Meter neben unserem Zelt stand ein erwachsener Elefant und riss in einer Ruhe Schilfgras zum Fressen vom Ufer weg. Als er uns entdeckte, schwamm der Elefant von auf die andere Insel und wurde dabei von der Strömung flussabwärts getrieben. Während wir am ersten Tag noch an verschiedenen wenigen Siedlungen vorbei fuhren, zeigte sich immer mehr die unberührte Natur mit den verschiedensten Tieren.
Plötzlich entdeckten wir am Ufer eine Gruppe Einheimische, die gemeinsam ein riesiges Nilpferd in Stücke zerteilten, um das Fleisch daraus zu entnehmen. Auch unser Guide bekam ein Säckchen voll mit Nilpferdfleisch. Während der Trockenzeit verenden jährlich viele Duzend Nilpferde aufgrund des niedrigen Wasserspiegels, so dass die Parkverwaltung Nilpferde abschiessen lässt und so ein ganzes Dorf mit Fleisch versorgt werden kann. Auch wir bekamen zum Znacht Curry mit Nilpferdfleisch und staunten nicht schlecht, dass es wie zartes Rindfleisch schmeckte. Die zweite Nacht brach herein und war bei weiten nicht mehr so entspannend. In der Nacht zog ein Sturm mit kräftigem Wind und heftigem Regen auf, so dass wir bemüht waren unser Zelt vor dem Wegfliegen zu schützen.
Wieder zurück in der Zivilisation beschlossen wir die verbleibenden Tage im sambischen Copperbelt zu verbringen, bevor wir bei Geke & Harry über Weihnachten und Neujahr auf ihr Haus mit sechs Hunden ausserhalb von Lusaka aufpassen. Wir wurden ausnahmslos gefragt, was wir genau dort machen wollen, da im Copperbelt nur grosse Städte sind, die vom Kupferabbau leben. Doch genau dieser Einblick in das alltägliche Leben Sambias interessiert uns, da eine dieser riesigen Mienen der Schweizer Firma Glencore gehört. Alleine für Glencore arbeiten nicht ganz 20´000 Menschen. Viele weitere zehntausend sind als Zulieferer oder Dienstleister indirekt mit dem Rohstoffsektor verbunden. So erzählen uns Menschen im Country-Club, der ebenfalls Glencore gehört, dass die Rohstofffirmen für den gesamten Copperbelt von existenzieller Bedeutung sind. Dass hier mehr Geld für Strassen, Schulen und Spitäler zeigte sich schon bei der Ankunft mit dem Bus aus Lusaka. Während der Fahrt sahen wir kaum Städte, sondern viele Dörfer mit einfachen Hütten, was eher das durchschnittlichen Sambia wiederspiegelt.
Die Städte selber bieten nicht so viel zum Besichtigen – ein Bergbau-Museum, Einkaufszentren wie in der Schweiz und lebendiger Markt. Zwei Strassen weiter von unserer Unterkunft in Ndola konnten wir die Fledermaus-Migration der Fruit-Bats beobachten. Tagsüber hängen sich die grossen dunkelbraunen Fledermäuse an Bäume. Nicht irgendwelche Bäume kommen dazu in Frage. Nur ein bestimmter Strassenabschnitt mit einer riesigen Allee. Unter der Last von hunderttausender Fledermäuse verschwinden die Blätter und gefährlich grosse Äste fallen auf die Strasse hinunter. Das Schauspiel beginnt jeden Abend in der Dämmerung, wenn die einzigen fliegenden Säugetiere aktiv werden. Im rötlichen Abendhimmel fliegen ganze Schwärme umher, so dass die Sonne zu flackern beginnt.
Abgeholt wurden wir von einem Priester, der uns für eine Nacht bei ihm im Pfarrhaus schlafen liess. Die Pfarrei lag rund 25km ausserhalb von der Stadt Chipata und war nur über eine Schotterpiste erreichbar. Unterwegs machten wir an jeder Kirche und sogar einem Kloster halt, um uns zu zeigen. Nach einem guten Nachtessen servierten die beiden Priester uns noch lokale Spezialitäten – frittierte Termiten und Raupen. Gut gewürzt schmeckt dies ein wenig wie gebratener Speck, nur knuspriger. Beim Nachtessen wurden wir gleich für den Gottesdienst am nächsten Morgen eingeladen. Um an diesem Tag noch den South Luangwa Nationalpark zu erreichen, entschieden wir uns für die Messe um 6.30 Uhr in der Kapelle. Am nächsten Morgen standen genau zwei Stühle vor einem kleinen Altar bereit. David las eine Bibelstelle mit Löwen und Zebras vor und noch vor dem Frühstück gab es Messwein für uns. So hatten wir eine Privat-Messe.
Von der kleinen Pfarrei irgendwo im nirgendwo im Busch von Sambia sassen wir wieder einmal zu zehnt in einem Fünfplätzer (zwei auf dem Fahrersitz, zwei auf dem Beifahrersitz, vier auf der Rückbank und zwei im Kofferraum). Nach zwei Stunden kuschliger Fahrt erreichten wir den South Luangwa Nationalpark, dem Park mit der grössten Dichte an Leoparden. Sollten Sie in diesem Park kein Leopard zu Gesicht bekommen, besuchen Sie besser den nächsten Optiker (Slogan der nationalen Parkverwaltung von Sambia). Im Camp trafen wir auf unsere Freunde, die uns von ihren überwältigenden Game-Drives erzählten. David war nach der ersten Ausfahrt im Park ziemlich deprimiert und fragte sich, ob er nicht doch besser den Optiker aufsuchen sollte. Neuer Tag – Neues Glück, und so kamen wir an diesem Tag in den Genuss von prächtigen und stolzen Leoparden. Einer durchstreifte eine Lichtung und auf einem grossen Baum erblickten wir eine Leopardenmutter mit zwei Jungen und einer erlegten Gazelle, die über einer Astgabel hängt. Die kleinen Leoparden sahen wie Kätzchen aus, die den Baum als Spielplatz benutzten.
Vom South Luangwa Nationalpark brachten uns zwei lange Busfahrten via Lusaka nach Chirundu. Hier kamen wir wieder mit unseren Freunden Valentin, Joel und Christian aus der Schweiz zusammen, um gemeinsam eine mehrtägige Kanufahrt auf dem Sambesi zu unternehmen. Vor dem Start erläuterte uns der erfahrene Guide gewisse Verhaltensregeln auf Fluss:
- Der grösste Feind ist die Sonne ==> Sonnencreme verwenden.
- Keine Hände oder Füsse zu lange ins Wasser halten è Krokodile sind kein Problem, nutzen jedoch eine Chance, wenn sie diese bekommen.
- Kentert ein Nilpferd das Kanu, sofort wegschwimmen. Nilpferde greifen immer das grösste Objekt an, was hier das Kanu ist.
Nach einer erholsamen Nacht mit einigen grasenden Nilpferden ums Zelt erwachten wir mit Geräuschen, die sich knackend anhörten. Keine 20 Meter neben unserem Zelt stand ein erwachsener Elefant und riss in einer Ruhe Schilfgras zum Fressen vom Ufer weg. Als er uns entdeckte, schwamm der Elefant von auf die andere Insel und wurde dabei von der Strömung flussabwärts getrieben. Während wir am ersten Tag noch an verschiedenen wenigen Siedlungen vorbei fuhren, zeigte sich immer mehr die unberührte Natur mit den verschiedensten Tieren.
Plötzlich entdeckten wir am Ufer eine Gruppe Einheimische, die gemeinsam ein riesiges Nilpferd in Stücke zerteilten, um das Fleisch daraus zu entnehmen. Auch unser Guide bekam ein Säckchen voll mit Nilpferdfleisch. Während der Trockenzeit verenden jährlich viele Duzend Nilpferde aufgrund des niedrigen Wasserspiegels, so dass die Parkverwaltung Nilpferde abschiessen lässt und so ein ganzes Dorf mit Fleisch versorgt werden kann. Auch wir bekamen zum Znacht Curry mit Nilpferdfleisch und staunten nicht schlecht, dass es wie zartes Rindfleisch schmeckte. Die zweite Nacht brach herein und war bei weiten nicht mehr so entspannend. In der Nacht zog ein Sturm mit kräftigem Wind und heftigem Regen auf, so dass wir bemüht waren unser Zelt vor dem Wegfliegen zu schützen.
Wieder zurück in der Zivilisation beschlossen wir die verbleibenden Tage im sambischen Copperbelt zu verbringen, bevor wir bei Geke & Harry über Weihnachten und Neujahr auf ihr Haus mit sechs Hunden ausserhalb von Lusaka aufpassen. Wir wurden ausnahmslos gefragt, was wir genau dort machen wollen, da im Copperbelt nur grosse Städte sind, die vom Kupferabbau leben. Doch genau dieser Einblick in das alltägliche Leben Sambias interessiert uns, da eine dieser riesigen Mienen der Schweizer Firma Glencore gehört. Alleine für Glencore arbeiten nicht ganz 20´000 Menschen. Viele weitere zehntausend sind als Zulieferer oder Dienstleister indirekt mit dem Rohstoffsektor verbunden. So erzählen uns Menschen im Country-Club, der ebenfalls Glencore gehört, dass die Rohstofffirmen für den gesamten Copperbelt von existenzieller Bedeutung sind. Dass hier mehr Geld für Strassen, Schulen und Spitäler zeigte sich schon bei der Ankunft mit dem Bus aus Lusaka. Während der Fahrt sahen wir kaum Städte, sondern viele Dörfer mit einfachen Hütten, was eher das durchschnittlichen Sambia wiederspiegelt.
Die Städte selber bieten nicht so viel zum Besichtigen – ein Bergbau-Museum, Einkaufszentren wie in der Schweiz und lebendiger Markt. Zwei Strassen weiter von unserer Unterkunft in Ndola konnten wir die Fledermaus-Migration der Fruit-Bats beobachten. Tagsüber hängen sich die grossen dunkelbraunen Fledermäuse an Bäume. Nicht irgendwelche Bäume kommen dazu in Frage. Nur ein bestimmter Strassenabschnitt mit einer riesigen Allee. Unter der Last von hunderttausender Fledermäuse verschwinden die Blätter und gefährlich grosse Äste fallen auf die Strasse hinunter. Das Schauspiel beginnt jeden Abend in der Dämmerung, wenn die einzigen fliegenden Säugetiere aktiv werden. Im rötlichen Abendhimmel fliegen ganze Schwärme umher, so dass die Sonne zu flackern beginnt.