10. April 2020
Windhoek, Namibia
Windhoek, Namibia
Schakale und tausendjährige Pflanzen
Normalerweise zeigt sich der Norden von Namibia als karge Buschlandschaft – braun in braun. Flüsse führen teilweise mehrere Jahre kein Wasser und können so problemlos als eine Art Strasse benutzt werden. Durch den Regen in den letzten Wochen vor unserer Ankunft erstrahlt nun alles in sattem grün und überall blüht es.
Im Norden von Namibia liegt das Waterberg-Plateau. Von da aus erstreckt sich die nun grüne Buschlandschaft bis zum Horizont, wobei noch ein paar weitere kleine Berge sich aus dem grünen Meer erheben. In diesen Gebieten lebt viel Wild, welches zwischen den Farmen zirkuliert. Durch das dichte Grün ist es jedoch praktisch unmöglich die Tiere zu beobachten.
Ganz im Norden an der Grenze zu Angola befinden sich die Ruacana-Fälle. Während drei Jahren lag der Wasserfall trocken und nun stürzen sich hier Unmengen von Wasser zwischen Bäumen und Büschen hinunter. Für uns war es kaum vorstellbar, dass ein so grosser Fluss über Jahre einfach trocken sein kann. Mit einem kleinen Umweg durch das Himba-Land wollten wir zum Etosha-Nationalpark fahren. Die schwarzen Wolken entleerten sich genau über uns und setzten Strassen so unter Wasser, dass auch unser Allradauto Wasser schluckte und kurzzeitig nicht mehr weiter fahren wollte. Ohne Umweg und mit getrocknetem Motor erreichten wir den Etosha-Park.
Der Etosha-Nationalpark ist berühmt für die unzähligen, künstlichen Wasserlöcher, in denen sich in der Trockenzeit hunderte von Tieren gleichzeitig abkühlen und trinken. Nun sind die Wasserlöcher meist vollkommen verlassen. Das Gras ist so saftig, dass die Tiere kaum mehr Wasser benötigen und dabei sehr gut getarnt sind. Nur von den grösseren Tieren ist der Kopf noch zu sehen. Durch das Überangebot an Nahrung für wandern die Tiere in Herden umher, so dass wir riesige Herden an Zebras, Springböcken und Giraffen sahen. So waren nicht die Tiere unser Highlight des Etosha-Parks, sondern die bunten, weiten Wiesen mit unzähligen Blumen und blühenden Büschen.
Auf dem Weg Richtung Küste fuhren wir riesigen Farmen entlang, die durchschnittlich 20'000 – 30'000 Hektaren gross sind, bis wir schliesslich die steinige Wüste erreichten. Einige Büsche, Bäume und Gräser stehen noch hie und da, aber eine Bewirtschaftung des Landes ist nicht mehr möglich. Hier leben die Oryx. Eine majestätische Gazellen-Art mit riesigen Hörner, die monatelang ohne Wasser auskommen können. Berühmt ist dieses Gebiet ebenfalls für Elefanten, die sich an ein Leben in dieser Steinwüste angepasst haben. Aufgrund der Regenfälle in den letzten Tagen, was hier alle fünf bis zehn Jahre geschieht, haben sich die Elefanten auf die Hügel verzogen. Dort wird der Boden nicht sumpfig und sie sinken so beim Gehen nicht ein oder bleiben schlimmsten Falls stecken.
Weiter Richtung Westen weicht die Steinwüste immer mehr einer Sandwüste. Die Temperaturen steigen tagsüber problemlos auf 40°C und keine Gräser oder Büsche wachsen an diesem Ort. Dies ist der Lebensraum der berühmtesten Pflanze Namibias. Die Welwitschia bildet in ihrem ganzen Leben nur zwei Blätter aus. Diese Pflanze benötigt kein Wasser in Form von Regen, sondern lebt einzig und allein vom Nebel, der manchmal von der Atlantikküste landeinwärts schwebt. Pro Jahr wachsen die Blätter höchstens 40mm bis 400mm. Somit sind viele dieser Pflanzen einige hundert Jahre und die ältesten wohl über 2000 Jahre alt. Jungpflanzen können nur nach einem Starkregen gedeihen, der den Boden komplett durchnässt, was jedoch Jahrzehnte dauern kann.
Kurz vor der Küste des Atlantiks wächst rein gar nichts mehr. Nur gelbliche und weisse Sanddünen türmen sich überall auf. Die Skeleton-Coast ist berühmt und berüchtigt. Hier gestrandet, gibt es weder als Tier noch Mensch eine Überlebenschance. Die Sanddünen verschmelzen hier mit dem Atlantik. Am Strand entdecken wir Knochen von Walen und Robben. Kaum zu glauben, aber an diesem Ort wandern Schakale und selten auch Löwen tagelang dem Strand entlang und fressen die angespülten, toten Robben. Sabrina entdeckt sogar ein komplettes Skelett eines Schakals.
Über Sandpisten erreichen wir Swakopmund und Walvis Bay. Die Weiterfahrt dem Atlantik entlang ist nicht mehr möglich, da nun riesige Sandberge direkt in den Atlantik fallen. Die Strasse verläuft landeinwärts und wir erreichen die wohl berühmtesten roten Sanddünen von Sossusvlei. Rund 350m hoch ist «Big Daddy» zwischen den unzähligen Dünen liegen ausgetrocknete, weisse Seen, die nur alle paar Jahrzehnte mit Wasser gefüllt werden. Inmitten dieser ausgetrockneten weissen Seen stehen abgestorbene Bäume, die aufgrund der andauernden Trockenheit kaum zerfallen.
Ganz im Süden von Namibia verläuft einer der grössten Canyon der Welt. Der Fish-River-Canyon schlängelt sich inmitten der Steinwüste in Richtung Atlantik. Mit ärztlichem Attest ist eine geführte Wanderung durch den ausgetrockneten, auf 40°C erhitzten Canyon erlaubt.
Wir sind beeindruckt ab der Natur in Namibia, die trotz Trockenheit über mehrere Jahre und Hitze gedeiht. Oft fuhren wir Stunden oder den ganzen Tag ohne auch nur ein Mensch zu sehen, was für uns aus Europa ein ungewöhnliches Gefühl war. Die Natur Namibias wirkte dadurch aber noch imposanter auf uns.
Im Norden von Namibia liegt das Waterberg-Plateau. Von da aus erstreckt sich die nun grüne Buschlandschaft bis zum Horizont, wobei noch ein paar weitere kleine Berge sich aus dem grünen Meer erheben. In diesen Gebieten lebt viel Wild, welches zwischen den Farmen zirkuliert. Durch das dichte Grün ist es jedoch praktisch unmöglich die Tiere zu beobachten.
Ganz im Norden an der Grenze zu Angola befinden sich die Ruacana-Fälle. Während drei Jahren lag der Wasserfall trocken und nun stürzen sich hier Unmengen von Wasser zwischen Bäumen und Büschen hinunter. Für uns war es kaum vorstellbar, dass ein so grosser Fluss über Jahre einfach trocken sein kann. Mit einem kleinen Umweg durch das Himba-Land wollten wir zum Etosha-Nationalpark fahren. Die schwarzen Wolken entleerten sich genau über uns und setzten Strassen so unter Wasser, dass auch unser Allradauto Wasser schluckte und kurzzeitig nicht mehr weiter fahren wollte. Ohne Umweg und mit getrocknetem Motor erreichten wir den Etosha-Park.
Der Etosha-Nationalpark ist berühmt für die unzähligen, künstlichen Wasserlöcher, in denen sich in der Trockenzeit hunderte von Tieren gleichzeitig abkühlen und trinken. Nun sind die Wasserlöcher meist vollkommen verlassen. Das Gras ist so saftig, dass die Tiere kaum mehr Wasser benötigen und dabei sehr gut getarnt sind. Nur von den grösseren Tieren ist der Kopf noch zu sehen. Durch das Überangebot an Nahrung für wandern die Tiere in Herden umher, so dass wir riesige Herden an Zebras, Springböcken und Giraffen sahen. So waren nicht die Tiere unser Highlight des Etosha-Parks, sondern die bunten, weiten Wiesen mit unzähligen Blumen und blühenden Büschen.
Auf dem Weg Richtung Küste fuhren wir riesigen Farmen entlang, die durchschnittlich 20'000 – 30'000 Hektaren gross sind, bis wir schliesslich die steinige Wüste erreichten. Einige Büsche, Bäume und Gräser stehen noch hie und da, aber eine Bewirtschaftung des Landes ist nicht mehr möglich. Hier leben die Oryx. Eine majestätische Gazellen-Art mit riesigen Hörner, die monatelang ohne Wasser auskommen können. Berühmt ist dieses Gebiet ebenfalls für Elefanten, die sich an ein Leben in dieser Steinwüste angepasst haben. Aufgrund der Regenfälle in den letzten Tagen, was hier alle fünf bis zehn Jahre geschieht, haben sich die Elefanten auf die Hügel verzogen. Dort wird der Boden nicht sumpfig und sie sinken so beim Gehen nicht ein oder bleiben schlimmsten Falls stecken.
Weiter Richtung Westen weicht die Steinwüste immer mehr einer Sandwüste. Die Temperaturen steigen tagsüber problemlos auf 40°C und keine Gräser oder Büsche wachsen an diesem Ort. Dies ist der Lebensraum der berühmtesten Pflanze Namibias. Die Welwitschia bildet in ihrem ganzen Leben nur zwei Blätter aus. Diese Pflanze benötigt kein Wasser in Form von Regen, sondern lebt einzig und allein vom Nebel, der manchmal von der Atlantikküste landeinwärts schwebt. Pro Jahr wachsen die Blätter höchstens 40mm bis 400mm. Somit sind viele dieser Pflanzen einige hundert Jahre und die ältesten wohl über 2000 Jahre alt. Jungpflanzen können nur nach einem Starkregen gedeihen, der den Boden komplett durchnässt, was jedoch Jahrzehnte dauern kann.
Kurz vor der Küste des Atlantiks wächst rein gar nichts mehr. Nur gelbliche und weisse Sanddünen türmen sich überall auf. Die Skeleton-Coast ist berühmt und berüchtigt. Hier gestrandet, gibt es weder als Tier noch Mensch eine Überlebenschance. Die Sanddünen verschmelzen hier mit dem Atlantik. Am Strand entdecken wir Knochen von Walen und Robben. Kaum zu glauben, aber an diesem Ort wandern Schakale und selten auch Löwen tagelang dem Strand entlang und fressen die angespülten, toten Robben. Sabrina entdeckt sogar ein komplettes Skelett eines Schakals.
Über Sandpisten erreichen wir Swakopmund und Walvis Bay. Die Weiterfahrt dem Atlantik entlang ist nicht mehr möglich, da nun riesige Sandberge direkt in den Atlantik fallen. Die Strasse verläuft landeinwärts und wir erreichen die wohl berühmtesten roten Sanddünen von Sossusvlei. Rund 350m hoch ist «Big Daddy» zwischen den unzähligen Dünen liegen ausgetrocknete, weisse Seen, die nur alle paar Jahrzehnte mit Wasser gefüllt werden. Inmitten dieser ausgetrockneten weissen Seen stehen abgestorbene Bäume, die aufgrund der andauernden Trockenheit kaum zerfallen.
Ganz im Süden von Namibia verläuft einer der grössten Canyon der Welt. Der Fish-River-Canyon schlängelt sich inmitten der Steinwüste in Richtung Atlantik. Mit ärztlichem Attest ist eine geführte Wanderung durch den ausgetrockneten, auf 40°C erhitzten Canyon erlaubt.
Wir sind beeindruckt ab der Natur in Namibia, die trotz Trockenheit über mehrere Jahre und Hitze gedeiht. Oft fuhren wir Stunden oder den ganzen Tag ohne auch nur ein Mensch zu sehen, was für uns aus Europa ein ungewöhnliches Gefühl war. Die Natur Namibias wirkte dadurch aber noch imposanter auf uns.