30. April 2020
Windhoek, Namibia
Windhoek, Namibia
Schwarzwälder Torte in der Wüste
Namibia hat uns nicht nur landschaftlich überrascht, sondern auch kulturell. Bisher sind wir uns gewöhnt ausserhalb der Nationalparks Menschen um uns zu haben. Es spielte überall Musik und an diversen Ständen boten Verkäufer*innen Chapati, Mandazi, Früchte, Pommes oder Süssgetränke an. In Namibia ist das anders. Hier hat es nicht viele Menschen, gerade mal 2.5 Millionen. Wir empfinden Namibia als ruhig – kaum laute Musik und weniger Gespräche.
Im Norden landen wir ungeplant in Opuwo im Kaokoland, einem Städtchen, in welchem verschiedene Tribes zusammenfinden um Waren zu kaufen und verkaufen. Vor allem Frauen sind oftmals traditionell gekleidet. So lassen sich die Himba-Frauen von den Herero-Frauen und diese wiederum von den San-Frauen unterscheiden. Wir sind beindruckt ab den Frisuren, den Kleidern und dem Stolz, den die Frauen ausstrahlen. So ist es normal, dass Himba-Frauen, die ihre geflochtenen Haare traditionell mit Ocker einreiben und den Oberkörper nicht bekleiden, Dinge ihres täglichen Bedarfs im Supermarkt in Opuwo einkaufen. In der Werkstatt, wo unser Auto repariert wurde, arbeiten Herero-, Himba- und San-Männer zusammen. Das sei heutzutage normal, erklären sie uns. Das Tribe sei im Alltag nicht mehr so zentral wie in vergangenen Tagen. Für uns vorbildlich zu sehen, wie Menschen verschiedener Herkunft in so grossem Respekt neben- und miteinander leben können.
Je weiter südlich wir reisen, umso weniger ist für uns als Fremde ersichtlich, welchen kulturellen Hintergrund Menschen mitbringen. Fragen wir danach, wird doch gerne davon erzählt, woher man kommt und wohin man geht.
Schnell sind wir einem weiteren Tribe in Namibia begegnet: den Deutschen. Über 20´000 Deutsche leben bis heute in Namibia. Und deren Einfluss ist aus unserer Sicht als Besuchende im Tourismusbereich gross. In Swakopmund assen wir Meringues, in Walvisbay Schwarzwälder Torte und im Supermarkt in Windhoek bekommen wir Spätzli, Sauerkraut und Haribo in allen möglichen Sorten. Wir waren überrascht über die Deutsche Kultur, wurde doch deren Kolonialherrschaft vor über hundert Jahren 1918 beendet. Einige sind geblieben und wohnen nun seit Generationen hier, besitzen noch immer den Deutschen Pass und sprechen Deutsch, waren aber teilweise noch nie oder im Pensionsalter zum ersten Mal in Deutschland. Wir hatten schöne Begegnungen, wie diejenige mit einem älteren Mann, der David erklärte wie sich Swakopmund in den letzten 50 Jahren verändert hat, wie sich das Meer den Strand zurückholt und die Betonbrücke über einen ausgetrockneten Fluss beim allerersten Wasser überhaupt wieder weggespült wurde. Wir hatten auch skurrile Begegnungen. Ebenfalls ein älterer Mann, der mit 65 Jahren das erste Mal Deutschland besuchte und enttäuscht darüber ist, wie sich das Land entwickelte, wie viele Ausländer es da bereits habe und das Merkel die Kultur des Landes nicht bewahren könne. Auch leben zahlreiche Deutsche in Namibia, welche die Sonne suchten und in den letzten Jahren hergezogen sind.
Wer etwas von Diamanten versteht (wir tun es nicht), der oder die weiss, dass die Diamanten mit der besten Qualität aus dem Süden Namibias stammen. So machten wir uns auf die Suche nach deren Geschichte. Vor etwa 120 Jahren konnte man im heutigen «Sperrgebiet» mit einer leeren Dose herumlaufen. Auf dem Wüstenboden fand man innerhalb von etwa einer Stunde genügend Diamanten um die Dose zu füllen. Heute wird vor allem der Meeresboden an der Küste von Tauchern nach den kleinen, glitzernden Steinchen abgesucht. Dabei verwenden die Taucher eine Art Wasserstaubsauger, der das Sediment auf ein Schiff pumpt. Dort werden dann die Diamanten aussortiert. Wir fanden leider keinen liegen gebliebenen Diamanten und wenn wir einen gefunden hätten, könnten wir vermutlich nicht ausreisen damit.
50% der Anteile der Diamantmienen gehören dem Staat – dies im Gegensatz zu vielen anderen privaten Mienen überall in Afrika. Somit profitiert der Staat von den Einnahmen der rund 400kg Diamanten im Jahr und setzt dessen Gewinn so ein, dass auch die Bevölkerung davon profitiert.
Im Norden landen wir ungeplant in Opuwo im Kaokoland, einem Städtchen, in welchem verschiedene Tribes zusammenfinden um Waren zu kaufen und verkaufen. Vor allem Frauen sind oftmals traditionell gekleidet. So lassen sich die Himba-Frauen von den Herero-Frauen und diese wiederum von den San-Frauen unterscheiden. Wir sind beindruckt ab den Frisuren, den Kleidern und dem Stolz, den die Frauen ausstrahlen. So ist es normal, dass Himba-Frauen, die ihre geflochtenen Haare traditionell mit Ocker einreiben und den Oberkörper nicht bekleiden, Dinge ihres täglichen Bedarfs im Supermarkt in Opuwo einkaufen. In der Werkstatt, wo unser Auto repariert wurde, arbeiten Herero-, Himba- und San-Männer zusammen. Das sei heutzutage normal, erklären sie uns. Das Tribe sei im Alltag nicht mehr so zentral wie in vergangenen Tagen. Für uns vorbildlich zu sehen, wie Menschen verschiedener Herkunft in so grossem Respekt neben- und miteinander leben können.
Je weiter südlich wir reisen, umso weniger ist für uns als Fremde ersichtlich, welchen kulturellen Hintergrund Menschen mitbringen. Fragen wir danach, wird doch gerne davon erzählt, woher man kommt und wohin man geht.
Schnell sind wir einem weiteren Tribe in Namibia begegnet: den Deutschen. Über 20´000 Deutsche leben bis heute in Namibia. Und deren Einfluss ist aus unserer Sicht als Besuchende im Tourismusbereich gross. In Swakopmund assen wir Meringues, in Walvisbay Schwarzwälder Torte und im Supermarkt in Windhoek bekommen wir Spätzli, Sauerkraut und Haribo in allen möglichen Sorten. Wir waren überrascht über die Deutsche Kultur, wurde doch deren Kolonialherrschaft vor über hundert Jahren 1918 beendet. Einige sind geblieben und wohnen nun seit Generationen hier, besitzen noch immer den Deutschen Pass und sprechen Deutsch, waren aber teilweise noch nie oder im Pensionsalter zum ersten Mal in Deutschland. Wir hatten schöne Begegnungen, wie diejenige mit einem älteren Mann, der David erklärte wie sich Swakopmund in den letzten 50 Jahren verändert hat, wie sich das Meer den Strand zurückholt und die Betonbrücke über einen ausgetrockneten Fluss beim allerersten Wasser überhaupt wieder weggespült wurde. Wir hatten auch skurrile Begegnungen. Ebenfalls ein älterer Mann, der mit 65 Jahren das erste Mal Deutschland besuchte und enttäuscht darüber ist, wie sich das Land entwickelte, wie viele Ausländer es da bereits habe und das Merkel die Kultur des Landes nicht bewahren könne. Auch leben zahlreiche Deutsche in Namibia, welche die Sonne suchten und in den letzten Jahren hergezogen sind.
Wer etwas von Diamanten versteht (wir tun es nicht), der oder die weiss, dass die Diamanten mit der besten Qualität aus dem Süden Namibias stammen. So machten wir uns auf die Suche nach deren Geschichte. Vor etwa 120 Jahren konnte man im heutigen «Sperrgebiet» mit einer leeren Dose herumlaufen. Auf dem Wüstenboden fand man innerhalb von etwa einer Stunde genügend Diamanten um die Dose zu füllen. Heute wird vor allem der Meeresboden an der Küste von Tauchern nach den kleinen, glitzernden Steinchen abgesucht. Dabei verwenden die Taucher eine Art Wasserstaubsauger, der das Sediment auf ein Schiff pumpt. Dort werden dann die Diamanten aussortiert. Wir fanden leider keinen liegen gebliebenen Diamanten und wenn wir einen gefunden hätten, könnten wir vermutlich nicht ausreisen damit.
50% der Anteile der Diamantmienen gehören dem Staat – dies im Gegensatz zu vielen anderen privaten Mienen überall in Afrika. Somit profitiert der Staat von den Einnahmen der rund 400kg Diamanten im Jahr und setzt dessen Gewinn so ein, dass auch die Bevölkerung davon profitiert.