2. Juli 2020
Windhoek, Namibia
Windhoek, Namibia
Das andere Namibia
Die Zeit nach dem Lockdown in Windhoek nutzten wir als Chance, um den abgelegensten Teil von Namibia, den ehemaligen Caprivi-Streifen, zu besuchen. Ein Zelt hatten wir nur als Notlösung dabei, da im Moment der Winter in Namibia Einzug hält. Die Lodges und Gästehäuser in Namibia sind momentan entweder geschlossen oder haben aufgrund der fehlenden Touristen ihre Preise den Einheimischen angepasst, so dass wir uns ausnahmsweise schöne Luxuslodges leisten konnten.
Da wir den Etosha-Park das letzte Mal mit meterhohem Gras und komplett in Grün erleben durften, besuchten wir den Nationalpark auf dem Weg in den Norden noch ein zweites Mal. Das Gras war längst abgestorben und oft plattgetrampelt. Einerseits wirkt der Park auf uns landschaftlich eintöniger und trist, aber die Tiere sind nun viel einfacher zu Beobachten. Zudem zieht es viele Tiere zu den Wasserlöcher, da die Büsche und Gräser nicht mehr saftig sind. Von den Camps aus können die beleuchteten Wasserstellen auch in der Nacht beobachtet werden, so dass wir die Gelegenheit bekamen zwei Spitzmaulnashörner beim Kämpfen zu zuschauen.
Vom Etosha Nationalpark führte uns die Reise weiter in den ehemaligen Caprivi-Streifen, der heute den Namen «Zambezi Region» trägt. Schon während der Fahrt ändert sich die Landschaft markant. Die Bäume werden grösser und das Land grüner. Der Streifen ist rund 500km lang und an den breitesten Stelle maximal 100km. Dieser winzige Teil Namibias wird durch die drei grosse Flüsse Zambezi, Kwando und Kawango durchquert. Das Leben am und auf dem Zambezi haben wir in Sambia, Simbabwe und bei unserer Ankunft in Namibia kennen gelernt.
Am Kawango sassen wir zum ersten Mal seit Monaten wieder an einem grossen (nicht ausgetrockneten) Fluss, beobachteten Nilpferde und Krokodile und sahen dem vorbeifliessenden Wasser zu. Hier ist das Reich diverser Antilopen, die problemlos durch die sumpfige Landschaft springen können und enorm scheu sind.
Zwei Autostunden weiter erreichten wir den Kwando-Fluss und den dortigen, gleichnamigen Nationalpark. Am hufeisenförmigen Wasserloch «Horse-Shoe» parkten wir unser Auto am Ufer und beobachteten spielende Affen, faulenzende Krokodile, grunzende Nilpferde und trinkende Impalas. Leider war weit und breit kein Elefant zu sehen, wo doch dieser Park so berühmt dafür ist, da diese von Botswana hierher wandern. Plötzlich entdeckten wir die ersten Elefanten im Rückspiegel und anschliessend kamen immer mehr gemütlich oder rennend zum Wasser. Eigentlich sollte man meinen, dass diese 3-4 Tonnen schweren Tiere einen enormen Lärm verursachen, wenn sie rennen. Aber es ist kein einziges Geräusch zu hören, ihre Füsse federn alles ab. Erst wenn die Gruppe das Wasser erreicht, wird getrunken, gespielt, geduscht und sich im Schlamm und Sand gewälzt. Immer mehr Gruppen erreichten das Wasserloch und nach 400-500 Tieren gaben wir das Zählen im Getümmel auf. Die kleinen Herden bestanden aus ein paar wenigen Tieren und die grösste aus über 120 Elefantenkühen und -kälbern. Erst wenn eine Herde am Wasser Platz macht, kommt die nächste an die Reihe. Die Herden bestehen nur aus Mütter und Kleinen, wobei eine erwachsene Elefantenkuh pro Gruppe ihr Blick immer in Richtung Gebüsch und unser Auto gerichtet hatte. Manche Tiere sehen das Auto bei näherer Betrachtung als Bedrohung und versuchen das komische Blech-Tier mit wackelnden Ohren, schüttelndem Kopf oder Trompetenlauten herauszufordern. Kommt jedoch keine Reaktion vom Auto (vielleicht hätten wir mal hupen sollen), gehen diese gemütlich weiter oder schleichen noch einmal neugierig ums Auto. Etwas mulmig wurde uns dabei schon.
In diesem Park übernachteten wir das einzige Mal im Zelt (unglaublich wie kalt es hier werden kann), da der Camping-Platz mitten im Park liegt und kein Zaun den Platz von den Wildtieren trennt. Während dem Zeltaufbau spielten ca. 15m weiter im Fluss zwei junge Elefantenbullen. Jeder versuchte den anderen unter Wasser zu drücken oder sie spielten U-Boot und liessen nur noch ihren Rüssel aus dem Wasser schauen. Später beim Nachtessen graste noch etwas näher bei uns ein Nilpferd gemütlich am Flussufer. Kurz vor dem Schlafengehen knackte es im Gebüsch und wir entdeckten eine nur nachtaktive, wunderschöne Ginsterkatze, die durch das Dickicht davonkletterte.
Auch von der Besiedlung gleicht dieser Teil Namibias anderen afrikanischen Staaten, da hier viel dichter besiedelt ist, als im restlichen Namibia. Durchschnittlich leben in Namibia keine 3 Menschen auf einem Quadratkilometer. Im Vergleich dazu leben in der Schweiz auf der gleichen Fläche über 200 Menschen. Viele der Hütten am Strassenrand sind immer noch aus Holz und Lehm gebaut. Dies nicht aufgrund des fehlenden Betons oder Gelds, sondern weil das Land meist nicht ihnen gehört und sie so flexibler weiterziehen können, falls ihre Siedlung nicht mehr geduldet wird.
Die grüne Landschaft, wasserführenden Flüsse, enorm vielen Elefanten und dichte Besiedlung der Zambezi-Region stehen in grossem Kontrast zum restlichen Namibia und haben uns sehr fasziniert.
Da wir den Etosha-Park das letzte Mal mit meterhohem Gras und komplett in Grün erleben durften, besuchten wir den Nationalpark auf dem Weg in den Norden noch ein zweites Mal. Das Gras war längst abgestorben und oft plattgetrampelt. Einerseits wirkt der Park auf uns landschaftlich eintöniger und trist, aber die Tiere sind nun viel einfacher zu Beobachten. Zudem zieht es viele Tiere zu den Wasserlöcher, da die Büsche und Gräser nicht mehr saftig sind. Von den Camps aus können die beleuchteten Wasserstellen auch in der Nacht beobachtet werden, so dass wir die Gelegenheit bekamen zwei Spitzmaulnashörner beim Kämpfen zu zuschauen.
Vom Etosha Nationalpark führte uns die Reise weiter in den ehemaligen Caprivi-Streifen, der heute den Namen «Zambezi Region» trägt. Schon während der Fahrt ändert sich die Landschaft markant. Die Bäume werden grösser und das Land grüner. Der Streifen ist rund 500km lang und an den breitesten Stelle maximal 100km. Dieser winzige Teil Namibias wird durch die drei grosse Flüsse Zambezi, Kwando und Kawango durchquert. Das Leben am und auf dem Zambezi haben wir in Sambia, Simbabwe und bei unserer Ankunft in Namibia kennen gelernt.
Am Kawango sassen wir zum ersten Mal seit Monaten wieder an einem grossen (nicht ausgetrockneten) Fluss, beobachteten Nilpferde und Krokodile und sahen dem vorbeifliessenden Wasser zu. Hier ist das Reich diverser Antilopen, die problemlos durch die sumpfige Landschaft springen können und enorm scheu sind.
Zwei Autostunden weiter erreichten wir den Kwando-Fluss und den dortigen, gleichnamigen Nationalpark. Am hufeisenförmigen Wasserloch «Horse-Shoe» parkten wir unser Auto am Ufer und beobachteten spielende Affen, faulenzende Krokodile, grunzende Nilpferde und trinkende Impalas. Leider war weit und breit kein Elefant zu sehen, wo doch dieser Park so berühmt dafür ist, da diese von Botswana hierher wandern. Plötzlich entdeckten wir die ersten Elefanten im Rückspiegel und anschliessend kamen immer mehr gemütlich oder rennend zum Wasser. Eigentlich sollte man meinen, dass diese 3-4 Tonnen schweren Tiere einen enormen Lärm verursachen, wenn sie rennen. Aber es ist kein einziges Geräusch zu hören, ihre Füsse federn alles ab. Erst wenn die Gruppe das Wasser erreicht, wird getrunken, gespielt, geduscht und sich im Schlamm und Sand gewälzt. Immer mehr Gruppen erreichten das Wasserloch und nach 400-500 Tieren gaben wir das Zählen im Getümmel auf. Die kleinen Herden bestanden aus ein paar wenigen Tieren und die grösste aus über 120 Elefantenkühen und -kälbern. Erst wenn eine Herde am Wasser Platz macht, kommt die nächste an die Reihe. Die Herden bestehen nur aus Mütter und Kleinen, wobei eine erwachsene Elefantenkuh pro Gruppe ihr Blick immer in Richtung Gebüsch und unser Auto gerichtet hatte. Manche Tiere sehen das Auto bei näherer Betrachtung als Bedrohung und versuchen das komische Blech-Tier mit wackelnden Ohren, schüttelndem Kopf oder Trompetenlauten herauszufordern. Kommt jedoch keine Reaktion vom Auto (vielleicht hätten wir mal hupen sollen), gehen diese gemütlich weiter oder schleichen noch einmal neugierig ums Auto. Etwas mulmig wurde uns dabei schon.
In diesem Park übernachteten wir das einzige Mal im Zelt (unglaublich wie kalt es hier werden kann), da der Camping-Platz mitten im Park liegt und kein Zaun den Platz von den Wildtieren trennt. Während dem Zeltaufbau spielten ca. 15m weiter im Fluss zwei junge Elefantenbullen. Jeder versuchte den anderen unter Wasser zu drücken oder sie spielten U-Boot und liessen nur noch ihren Rüssel aus dem Wasser schauen. Später beim Nachtessen graste noch etwas näher bei uns ein Nilpferd gemütlich am Flussufer. Kurz vor dem Schlafengehen knackte es im Gebüsch und wir entdeckten eine nur nachtaktive, wunderschöne Ginsterkatze, die durch das Dickicht davonkletterte.
Auch von der Besiedlung gleicht dieser Teil Namibias anderen afrikanischen Staaten, da hier viel dichter besiedelt ist, als im restlichen Namibia. Durchschnittlich leben in Namibia keine 3 Menschen auf einem Quadratkilometer. Im Vergleich dazu leben in der Schweiz auf der gleichen Fläche über 200 Menschen. Viele der Hütten am Strassenrand sind immer noch aus Holz und Lehm gebaut. Dies nicht aufgrund des fehlenden Betons oder Gelds, sondern weil das Land meist nicht ihnen gehört und sie so flexibler weiterziehen können, falls ihre Siedlung nicht mehr geduldet wird.
Die grüne Landschaft, wasserführenden Flüsse, enorm vielen Elefanten und dichte Besiedlung der Zambezi-Region stehen in grossem Kontrast zum restlichen Namibia und haben uns sehr fasziniert.