21. Juni 2019
Nairobi, Kenia
Nairobi, Kenia
Nairobi - Zeig mir dein Matatu und ich sag dir, wer du bist
Nach einem kurzen Flug von Addis Abeba erreichten wir Nairobi, die Hauptstadt von Kenia. Hier durften wir, wie bei unseren letzten Besuchen, bei Grace, einer guten Freundin, wohnen. In Nairobi verbrachten wir etwas mehr als zwei Wochen. Der Besuch fühlte sich an wie ein zweites zu Hause.
In Kenia gabs endlich gutes Internet. So nahmen wir uns Zeit diverse Dinge zu erledigen, wie Banken- und Versicherungskram. Tagsüber genossen wir eines der zahlreichen guten Cafés, abends assen wir mit Grace und ihren beiden Jungs Znacht. Danach spielten wir mit ihnen Schach oder eine Art UNO mit Schweizer Jasskarten.
Daneben besuchten wir Alex im Village, einem kleinen Slum im Stadtzentrum, in dem Sabrina einen Teil für ihre Masterarbeit erstellt hat. Die meisten Bewohner erkannten uns überraschenderweise auf Anhieb wieder.
Nairobi hat sich in den letzten Jahren verändert. In den verschiedensten Quartieren sind gemütliche Cafés entstanden, vor ein paar Jahren gab es nur ein bis zwei im Central Business District. Die Strassen sind besser geworden, der Stau ist jedoch geblieben. Während den Uber-Fahrten wurden wir mehrfach gefragt, ob wir angegurtet (!) sind. Zudem sind die Matatus nicht überfüllt. Mit dem letzten besetzten Platz fährt das Matatu los – ohne Mitmenschen auf dem Schoss oder in den Gängen.
Ein Matatu ist eigentlich ein Bus. Oftmals in Gesellschaften (Sacco) organisiert. Meist jedoch sehr individuell gestaltet. Zu jedem Matatu gehört ein Fahrer - sitzt hinter dem Steuer und fährt das Ding wie vom Affen gebissen durch den haarsträubenden Verkehr (der wohl auch wegen ihm so haarsträubend ist). Ebenfalls dazu gehört ein Mann-für-alles. Vor der Fahrt organisiert er durch herumschreien und herumfuchteln Fahrgäste und während der Fahrt treibt er das Geld ein und bringt den Bus nach Bedarf mit Hämmern gegen die Karosserie zum Stehen.
An einer Bushaltestelle gibt es jeweils mehrere Matatus, die in dieselbe Richtung fahren. So schreien die Jungs um die Wette, um Fahrgäste zu sich zu locken. Neben den schreienden Jungs beeinflusst aber auch das Äussere und Innere des Matatus die Wahl des Gefährtes:
Das 0815-Matatu
Mehrere Matatus sind im selben, eher langweiligen, Muster angemalt. Das unterscheidet sich je nach Stadtteil. Innendrinn läuft keine oder eher leise Musik. Auf Bling-Bling wird innen wie aussen verzichtet.
Das Musik-Matatu
Dieses Matatu ist aussen auffällig angemalt. Jedoch hört man dieses Matatu bevor man es sieht. Die Musik ist sehr, sehr laut. Die Tonqualität entsprechend der Schlaglöcher, die der Bus schon passiert hat, schlecht. Nicht selten hängt ein grosser TV-Screen im Bus auf dem Musik-Videos gezeigt werden.
Das Gangster-Matatu
Hier ist das innere des Matatus auffällig dunkel gestaltet: schwarze Wände, schwarze Sitze und manchmal etwas Bling-Bling Spiegel oder Glitzer drinnen rumhängen. Dieses Matatu wird gerne auch mit dem lauter Rap-Musik bespielt.
Das «Ich-habe-eine-Message» Matatu
Je nach Besitzer oder Künstler hat dieses Matatu ganz unterschiedliche Botschaften auf seinem äusseren dargestellt: Religiöses Statement (Jesus, Rastafari, Jehova und Weitere), Lieblings-Fussballmannschaft oder Werbung.
Der Prediger im Matatu
Dies kann jedes Matatu treffen (ausser vielleicht jenes mit der ganz lauten Musik). Irgendwo steigt jemand (bisher waren dies immer Männer) ein. Der steht dann im Mittelgang und predigt einem Abschnitte aus der Bibel. Ausgeschmückt werden diese mit der eigenen Meinung. Je nach Charakter des Predigers ist dies mit erhobener Stimme oder schreiend. Meistens in Swahili, selten in Englisch. Nach getaner Predigt wird Geld gesammelt.
Der Politologe im Matatu
Dieser taucht meist nur vor den Wahlen im Matatu auf. Er steht ebenfalls im Mittelgang und erklärt einem, was Kenia braucht und das seine Partei das bietet. Er verlangt dafür, im Gegensatz zum Prediger, kein Geld.
Der Kleinkram-Verkäufer im Matatu
Steigt für eine Minute ein und bietet Getränke, Kaugummis, Nastüechli, Erdnüsse und Weiteres zum Verkauf an und springt anschliessend wieder ab.
In Kenia gabs endlich gutes Internet. So nahmen wir uns Zeit diverse Dinge zu erledigen, wie Banken- und Versicherungskram. Tagsüber genossen wir eines der zahlreichen guten Cafés, abends assen wir mit Grace und ihren beiden Jungs Znacht. Danach spielten wir mit ihnen Schach oder eine Art UNO mit Schweizer Jasskarten.
Daneben besuchten wir Alex im Village, einem kleinen Slum im Stadtzentrum, in dem Sabrina einen Teil für ihre Masterarbeit erstellt hat. Die meisten Bewohner erkannten uns überraschenderweise auf Anhieb wieder.
Nairobi hat sich in den letzten Jahren verändert. In den verschiedensten Quartieren sind gemütliche Cafés entstanden, vor ein paar Jahren gab es nur ein bis zwei im Central Business District. Die Strassen sind besser geworden, der Stau ist jedoch geblieben. Während den Uber-Fahrten wurden wir mehrfach gefragt, ob wir angegurtet (!) sind. Zudem sind die Matatus nicht überfüllt. Mit dem letzten besetzten Platz fährt das Matatu los – ohne Mitmenschen auf dem Schoss oder in den Gängen.
Ein Matatu ist eigentlich ein Bus. Oftmals in Gesellschaften (Sacco) organisiert. Meist jedoch sehr individuell gestaltet. Zu jedem Matatu gehört ein Fahrer - sitzt hinter dem Steuer und fährt das Ding wie vom Affen gebissen durch den haarsträubenden Verkehr (der wohl auch wegen ihm so haarsträubend ist). Ebenfalls dazu gehört ein Mann-für-alles. Vor der Fahrt organisiert er durch herumschreien und herumfuchteln Fahrgäste und während der Fahrt treibt er das Geld ein und bringt den Bus nach Bedarf mit Hämmern gegen die Karosserie zum Stehen.
An einer Bushaltestelle gibt es jeweils mehrere Matatus, die in dieselbe Richtung fahren. So schreien die Jungs um die Wette, um Fahrgäste zu sich zu locken. Neben den schreienden Jungs beeinflusst aber auch das Äussere und Innere des Matatus die Wahl des Gefährtes:
Das 0815-Matatu
Mehrere Matatus sind im selben, eher langweiligen, Muster angemalt. Das unterscheidet sich je nach Stadtteil. Innendrinn läuft keine oder eher leise Musik. Auf Bling-Bling wird innen wie aussen verzichtet.
Das Musik-Matatu
Dieses Matatu ist aussen auffällig angemalt. Jedoch hört man dieses Matatu bevor man es sieht. Die Musik ist sehr, sehr laut. Die Tonqualität entsprechend der Schlaglöcher, die der Bus schon passiert hat, schlecht. Nicht selten hängt ein grosser TV-Screen im Bus auf dem Musik-Videos gezeigt werden.
Das Gangster-Matatu
Hier ist das innere des Matatus auffällig dunkel gestaltet: schwarze Wände, schwarze Sitze und manchmal etwas Bling-Bling Spiegel oder Glitzer drinnen rumhängen. Dieses Matatu wird gerne auch mit dem lauter Rap-Musik bespielt.
Das «Ich-habe-eine-Message» Matatu
Je nach Besitzer oder Künstler hat dieses Matatu ganz unterschiedliche Botschaften auf seinem äusseren dargestellt: Religiöses Statement (Jesus, Rastafari, Jehova und Weitere), Lieblings-Fussballmannschaft oder Werbung.
Der Prediger im Matatu
Dies kann jedes Matatu treffen (ausser vielleicht jenes mit der ganz lauten Musik). Irgendwo steigt jemand (bisher waren dies immer Männer) ein. Der steht dann im Mittelgang und predigt einem Abschnitte aus der Bibel. Ausgeschmückt werden diese mit der eigenen Meinung. Je nach Charakter des Predigers ist dies mit erhobener Stimme oder schreiend. Meistens in Swahili, selten in Englisch. Nach getaner Predigt wird Geld gesammelt.
Der Politologe im Matatu
Dieser taucht meist nur vor den Wahlen im Matatu auf. Er steht ebenfalls im Mittelgang und erklärt einem, was Kenia braucht und das seine Partei das bietet. Er verlangt dafür, im Gegensatz zum Prediger, kein Geld.
Der Kleinkram-Verkäufer im Matatu
Steigt für eine Minute ein und bietet Getränke, Kaugummis, Nastüechli, Erdnüsse und Weiteres zum Verkauf an und springt anschliessend wieder ab.