27. Juni 2019
Kitale, Kenia
Kitale, Kenia
Der Ort, von dem die besten Poulets Kenias stammen
Die meisten Menschen von Kenia, ob Taxifahrer*in, Guide, Schüler*innen oder Menschen auf der Strasse wollen gleich zu Beginn wissen, wie uns Kenia gefällt und wo es als nächstes in ihrem schönen Land hingeht. Wenn wir dabei Westkenia erwähnten, kam fast ausnahmslos die Antwort: «Esst unbedingt Poulet – die Besten kommen von dort» oder «Auch ich lass mir das Huhn oder gekochte Poulet von Mama im Matatu nach Nairobi senden». Ja, in den Matatus und Überlandbusse kann auch Ware lebendig oder gekocht aufgegeben und am anderen Ende von Kenia am Busbahnhof abgeholt werden. Wiederum andere wie zum Beispiel James unser Nachbar in Nairobi stammt aus Westkenia und baut sich gleich sein eigener Hühnerstall in seinem Miniaturgarten.
Da unsere Freundin Grace auch in Westkenia aufgewachsen ist und ihre Mutter und einige Geschwister immer noch dort leben, lädt sie uns nach Shitsitswi in der Nähe von Kakamega ein. Da Westkenia ebenfalls kein oder kaum Gemüse zu konsumieren, deckten wir uns mit einem Kartoffelsack voll mit Weisskohl, Rüebli, Kartoffeln, Zwiebeln und Tomaten als Geschenk für Mama Grace ein. Dort angekommen war nur der Bruder von Grace da, weil im Moment seine Frau nicht zu Hause ist zum Kochen, so dass er spontan wieder bei Mama am Tisch sass.
Erst als es langsam dunkel wurde, kamen immer wieder mit Bohnenpflanzen voll beladene Piki-Piki-Fahrer (Töff-Fahrer) an. Irgendwann begann es zu regnen und auf dem letzten Piki-Piki sass völlig durchnässt die fast siebzig jährige Mama Grace. Während über zwölf Stunden erntete sie alle Bohnenpflanzen und wirkte überhaupt nicht müde. Der Tag sei nur etwas hektisch gewesen, aber ansonsten normal. Beide Morgen wurde uns ein klassisch westkenianisches Frühstück serviert. Einmal assen wir gekochte Githeri oder Arrow Roots (Pfeilwurzeln) und am anderen Morgen knabberten wir alle gekochte Maiskolben und dazu jeweils ein Glas Chai (Schwarztee mit Milch). Das Poulet durfte natürlich am Abend auch nicht fehlen, während das Gemüse am Tisch kaum bis keine Beachtung erhielt, da dies den Tieren vorbehalten sei. Immerhin blieb so mehr Gemüse für uns.
Weil Grace perfekte Chapatis backen kann und Mama Grace diese liebt, standen schon bei unserer Ankunft zwei Kilo Weissmehl dafür bereit. So konnten wir an einem ganzen Nachmittag von Grace lernen, wie Chapati-Teig hergestellt, dieser speziell gerollt und auf einer Platte mit Butter gebacken wird. Nebst dem vielen Kochen und Essen entspannten wir uns im grossen Garten oder liessen uns von Grace das kleine Dorf zeigen.
Einige Tage später, auf dem Weg nach Kisumu, legten wir einen Stopp in Kakamega ein, um den dortigen letzten Regenwald zu besichtigen. Da sowohl kein Matatu als auch kein Taxi diese Strecke fährt, blieb uns nur das Piki-Piki übrig. Zu dritt auf einem Töff gings eine schlammige und holprige Strasse entlang. Da sich schon einige Menschen in diesem Wald verirrt haben, mussten wir auch hier auf einen Guide zurückgreifen. So wurden wir von einem älteren Mann begleitet, der sich als wandelnde Enzyklopädie für Tiere und Pflanzen entpuppte.
Kisumu als grösste Stadt Westkenias und am Viktoriasee gelegen, gefiel uns ebenfalls sehr gut. Das Seeufer ist oft kaum zugänglich, da zwischen See und Festland oftmals ein Streifen Sumpflandschaft mit einem Wald aus 3-4m hohen Papyruspflanzen besteht. Über einen Holzsteg liess sich diese Sumpflandschaft bestens beobachten, in der unzählige Vogelarten, Schlangen und Nilpferde zu Hause sind.
Von der städtischen Sumpflandschaft in Kisumu brachten uns mehrere Matatus zum nördlichen Saiwa Swamp. Unterwegs blieb unser erstes Matatu inklusive Fahrer in der Grosskontrolle der Polizei stecken, da die Heckscheibe mit schwarzer Farbe bepinselt war. Kurzerhand wurden alle Fahrgäste in ein anderes Matatu verfrachtet. Auch auf dieser Fahrt begleitete uns ein lebendes Huhn in einer Bananenschachtel im Kofferraum.
Am Ziel angekommen, realisierten wir erst, dass wir in einem englischen Guesthouse mit einem paradiesischen Garten gelandet sind. Rundherum blühte alles, auf dem typisch englischen Rasen spielten vier Hunde zusammen und in den Bäumen über uns kletterten Black and White Colobus (Schwarz-weisse Stummelaffen). Am meisten Freude hatten wir jedoch mit den drei klein Baby-Hündchen. Die beiden Köche verwöhnten uns jeden Morgen mit einem riesigen englischen Frühstück und am Abend mit einem köstlichen drei Gänge Menu.
Die Vorfahren dieses Guesthouses gründeten den nahegelegenen Nationalpark Saiwa Swamp, den kleinsten Nationalpark Kenias. Ohne Guide und Scout liess sich dieser Park nur zu Fuss erkunden. Nach Sonnenaufgang entdeckten wir die seltene Sumpfantilope Sitatunga und einige Black and White Colobus in den Bäumen. Der Sumpf respektive der darin mäandrierende Fluss kann nur über Holzstege überquert werden und beide Stellen waren überflutet durch den starken Regenfall in den letzten Tagen. Kurzerhand durchquerten wir barfuss das kniehohe Wasser auf dem Holzsteg und kamen am anderen Ufer in den Genuss eines menschenleeren Parks. Für uns ist dieser winzige Nationalpark eine Perle nebst den riesigen Parks, die nur mit Geländewagen, Guide und als Tour besucht werden können.
Da unsere Freundin Grace auch in Westkenia aufgewachsen ist und ihre Mutter und einige Geschwister immer noch dort leben, lädt sie uns nach Shitsitswi in der Nähe von Kakamega ein. Da Westkenia ebenfalls kein oder kaum Gemüse zu konsumieren, deckten wir uns mit einem Kartoffelsack voll mit Weisskohl, Rüebli, Kartoffeln, Zwiebeln und Tomaten als Geschenk für Mama Grace ein. Dort angekommen war nur der Bruder von Grace da, weil im Moment seine Frau nicht zu Hause ist zum Kochen, so dass er spontan wieder bei Mama am Tisch sass.
Erst als es langsam dunkel wurde, kamen immer wieder mit Bohnenpflanzen voll beladene Piki-Piki-Fahrer (Töff-Fahrer) an. Irgendwann begann es zu regnen und auf dem letzten Piki-Piki sass völlig durchnässt die fast siebzig jährige Mama Grace. Während über zwölf Stunden erntete sie alle Bohnenpflanzen und wirkte überhaupt nicht müde. Der Tag sei nur etwas hektisch gewesen, aber ansonsten normal. Beide Morgen wurde uns ein klassisch westkenianisches Frühstück serviert. Einmal assen wir gekochte Githeri oder Arrow Roots (Pfeilwurzeln) und am anderen Morgen knabberten wir alle gekochte Maiskolben und dazu jeweils ein Glas Chai (Schwarztee mit Milch). Das Poulet durfte natürlich am Abend auch nicht fehlen, während das Gemüse am Tisch kaum bis keine Beachtung erhielt, da dies den Tieren vorbehalten sei. Immerhin blieb so mehr Gemüse für uns.
Weil Grace perfekte Chapatis backen kann und Mama Grace diese liebt, standen schon bei unserer Ankunft zwei Kilo Weissmehl dafür bereit. So konnten wir an einem ganzen Nachmittag von Grace lernen, wie Chapati-Teig hergestellt, dieser speziell gerollt und auf einer Platte mit Butter gebacken wird. Nebst dem vielen Kochen und Essen entspannten wir uns im grossen Garten oder liessen uns von Grace das kleine Dorf zeigen.
Einige Tage später, auf dem Weg nach Kisumu, legten wir einen Stopp in Kakamega ein, um den dortigen letzten Regenwald zu besichtigen. Da sowohl kein Matatu als auch kein Taxi diese Strecke fährt, blieb uns nur das Piki-Piki übrig. Zu dritt auf einem Töff gings eine schlammige und holprige Strasse entlang. Da sich schon einige Menschen in diesem Wald verirrt haben, mussten wir auch hier auf einen Guide zurückgreifen. So wurden wir von einem älteren Mann begleitet, der sich als wandelnde Enzyklopädie für Tiere und Pflanzen entpuppte.
Kisumu als grösste Stadt Westkenias und am Viktoriasee gelegen, gefiel uns ebenfalls sehr gut. Das Seeufer ist oft kaum zugänglich, da zwischen See und Festland oftmals ein Streifen Sumpflandschaft mit einem Wald aus 3-4m hohen Papyruspflanzen besteht. Über einen Holzsteg liess sich diese Sumpflandschaft bestens beobachten, in der unzählige Vogelarten, Schlangen und Nilpferde zu Hause sind.
Von der städtischen Sumpflandschaft in Kisumu brachten uns mehrere Matatus zum nördlichen Saiwa Swamp. Unterwegs blieb unser erstes Matatu inklusive Fahrer in der Grosskontrolle der Polizei stecken, da die Heckscheibe mit schwarzer Farbe bepinselt war. Kurzerhand wurden alle Fahrgäste in ein anderes Matatu verfrachtet. Auch auf dieser Fahrt begleitete uns ein lebendes Huhn in einer Bananenschachtel im Kofferraum.
Am Ziel angekommen, realisierten wir erst, dass wir in einem englischen Guesthouse mit einem paradiesischen Garten gelandet sind. Rundherum blühte alles, auf dem typisch englischen Rasen spielten vier Hunde zusammen und in den Bäumen über uns kletterten Black and White Colobus (Schwarz-weisse Stummelaffen). Am meisten Freude hatten wir jedoch mit den drei klein Baby-Hündchen. Die beiden Köche verwöhnten uns jeden Morgen mit einem riesigen englischen Frühstück und am Abend mit einem köstlichen drei Gänge Menu.
Die Vorfahren dieses Guesthouses gründeten den nahegelegenen Nationalpark Saiwa Swamp, den kleinsten Nationalpark Kenias. Ohne Guide und Scout liess sich dieser Park nur zu Fuss erkunden. Nach Sonnenaufgang entdeckten wir die seltene Sumpfantilope Sitatunga und einige Black and White Colobus in den Bäumen. Der Sumpf respektive der darin mäandrierende Fluss kann nur über Holzstege überquert werden und beide Stellen waren überflutet durch den starken Regenfall in den letzten Tagen. Kurzerhand durchquerten wir barfuss das kniehohe Wasser auf dem Holzsteg und kamen am anderen Ufer in den Genuss eines menschenleeren Parks. Für uns ist dieser winzige Nationalpark eine Perle nebst den riesigen Parks, die nur mit Geländewagen, Guide und als Tour besucht werden können.